Lisa Lassnig-Holistic Fitness-Subtitle Leave
May 1, 2021

Yoga - Trend-Hype oder Gesundheitsbooster?

Mit dem nächsten Einatmen heben wir ein Bein hoch nach hinten in die Luft und steigen mit der Ausatmung nach vorne zwischen die Hände.

Wir helfen, wenn wir wollen, mit einer Hand etwas nach und platzieren unseren Fuß so weit vorne wie für uns möglich.“ Kunden von mir kennen diesen Satz von mir gut. Ihr schlussfolgert richtig. Ich baue in meinen Personal-Trainings individuelle Yoga-Sessions mit ein. Sorgen diese schließlich für mehr Entspannung und Beweglichkeit und gefallen auch unseren Faszien. Mehr Beweglichkeit und Entspannung zahlt ein auf eine effizientere Performance beim Muskeltraining und diese wiederum zahlt auf unsere Fettverbrennung ein. Aber ich schweife ab. Die Frage, die wir in diesem Artikelbehandeln, lautet:“ Stärkt Yoga neben unserer Fitness auch unsere Gesundheit als solche?“ Was die Wissenschaft dazu sagt, erfährst du jetzt.

 

Die Genuss-Atmung und unser Gehirn

Schon Diplompsychologe und Autor Robert Betz spricht oft vom „Genuss

-Atmen“. Einatmen ist laut ihm und der Yogapraxis assoziiert mit der Geisteshaltung „Ich nehme mir Energie fürs Leben. Ich will Leben, ich schenke mir Lebensenergie“. Das tiefe Ausatmen setzt man gleich mit einem Ausatmen alter Energien. Eine Art Abtransport des Alten und gleichzeitig ein Loslassen dessen. Von der Placeboforschung wissen wir, dass allein die tägliche Visualisierung dessen zu Entspannung führen kann. Wie schaut es jetzt aber physiologisch aus? Was macht tiefes Atmen mit unserem Körper?

 

Was Atmen mit unserem Körper macht

Anwender der Wim-Hoff-Methode weltweit schwören auf die morgendliche Atemtechnik des bekannten „Iceman“ als Benefit für das Immunsystem. Das hat längst nicht nur Placebo gründe. Holger Cramer ist Psychologe, Gesundheitswissenschaftler und Forschungsleiter an der Klinik für Naturheilweisen und integrative Therapie am Klinikum Essen Mitte. Außerdem ist er ein aktiver Forscher rund um das Gebiet „Wirkung von Yoga auf die Gesundheit“ im deutschsprachigen Raum. Er untersucht die Wirkung von Yoga als Begleittherapie bei verschiedenen Krankheiten wie Krebs, Herzkreislauferkrankungen oder Diabetes.

Yoga umfasst neben Bewegungstechniken und Meditation bestimmte Atmentechniken, die für Entspannung sorgen sollen. Herr Dr. Cramer erklärt: „Wenn man sehr speziell in die Atmung eingreift, wie das beim Yoga der Fall ist, kann man relativ viele physiologische Systeme beeinflussen.“ So konnte der Forscher in Studien belegen, dass bestimmte Atemtechniken gewisse Signalmoleküle (=Neurotransmitter) im Gehirn stimulieren können. Ein wichtiger solcher Transmitter ist die „gamma-Aminobuttersäure“ (GABA). Sie sorgt für ein „Nicht-Durchbrennen“ unserer Gehirn-Schaltkreise im Sinne eines Schutzes vor einer Außenreizüberflutung. (so z.B. bei Epileptikern der Fall) GABA hilft uns außerdem bei der Konzentration und Entspannung. Es liegt daher auf der Hand, wie hilfreich Yoga und Atmen bei Krankheiten wirksam sein kann, die mit Stress im Zusammenhang stehen. Beipsiel: Bluthochdruck. In einigen randomisierten Kontrollstudien konnte Dr. Cramer die Wirksamkeit bei Bluthochdruck als Begleittherapie belegen.

Atmung lässt unser Gehirn schwingen

Studien zeigten: Tiefes, regelmäßiges Atmen lässt unser Gehirn quasi schwingen. Die Aktivität der Großhirnrinde synchronisiert sich mit unserer Atmung. Obendrein hat Cramereine verbesserte Merkfähigkeit bei seinen Studienteilnehmern er testet – bedingt durch regelmäßige, gezielte Atmung. Atmen ist definitiv mehr als nur Luftholen.

Praxis-Tipp: Eine Atem-Meditation findet ihr auf meinem Podcast „Body & Mind Fit“

 

Yoga für einen geraden, lockeren Rücken

Bewegung wie Stretching oder Physiotherapie als konventionelle Therapie verspricht hierzulande Abhilfe bei chronischem „Rücken-Weh“. Studien zeigen: Yoga kann dem absolut das Wasser reichen. Yoga-Dehnungen wie beim Hatha-Yoga, das ich mit euch Kunden praktiziere, steht dem klassischen Dehnen um nichts nach. Im Gegenteil: Die oft fließenden Elemente beim dynamischen Yoga-Flow gefallen obendrein unserem Bindegewebe (Faszien). Es sorgt meiner Erfahrung nach für mehr „Intermuskuläre Koordination“, also für eine Verbesserung des Zusammenspiels der Muskeln gemeinsam untereinander. Es macht uns beweglicher, fließender in Alltagsbewegungen und im Sport.

 

Yoga hilft beim Fettverbrennen

Cramer: „Wir konnten zeigen, dass durch Yoga übergewichtige Teilnehmerinnen Gewicht reduzieren können, Bauchumfang abnehmen und wenn man das mal ausrechnet, ist das alles gar nicht intensiv genug, um wirklich eine entsprechende Kalorienreduktion hinzubekommen, dass diese Gewichtsabnahme sein dürfte. Da scheinen also auch die Meditation, verändertes Essverhalten und Achtsamkeit eine Rolle zu spielen.“ – spannend oder? Ich verweise an dieser Stelle auf diese beiden Artikel HIER und HIER.

Yoga bei leichter Depression und Krebs

Bewegung und Meditation sind laut Studienlage auch bei Depressionen eine Klasse-Begleitmethode. Im Falle von Krebs schafft das Yoga bei vielen Betroffenen eine Milderung der Nebenwirkungen der Chemo. Durch ein gesteigertes Wohlbefinden und mehr Entspannung brechen Krebspatienten ihre Chemo seltener ab. – Das wiederum beeinflusst den Chemotherapie-Erfolg.

 

Yoga fürs Immunsystem

Ein Herunterfahren des Notfall-Nervensystems „Sympatikus-Nerv“ durch Atemübungen und Meditation senkt automatisch das Stresshormon Chortisol in unserem Blut. Das wiederum stärkt unser Immunsystem. Dr. Joe Dispenza, Neurowissenschaftler und Autor des, unter anderen, tollen Buchs „Du bist das Placebo“ erklärt in vielen seiner Vorträge was das Konzentrieren auf positive Gefühle wie Freude, Dankbarkeit und Zufriedenheit mit uns macht. Und das nur zehn Minuten dreimal täglich. Oder eben innerhalb einer halbstündigen Yogasession mit anschließender Meditation.

Ihr seht also, verehrte Kunden und werte Leser, wie begeisternd die Studienlage über Yoga ist. Ich selbst praktiziere es seit knapp einem Jahr und erfreue auch euch gerne mitder ein oder anderen Session! Auf meiner Instagram-Seite findet ihr zwei meinem persönlichen Yoga Routinen zum Mitmachen in Echtzeit – schaut gerne vorbei! Für alle, die sich für eine Live-Yoga-Session mit mir interessieren, schau gerne HIER vorbei und melde dich an.

In diesem Sinne, danke fürs Lesen bis zum Ende, alles Liebe, bleibt stark und aktiv! – Eure Lisa